PFLEGEN ZU HAUSE
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 20.11.2024 15:36 bereitgestellt.
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 20.11.2024 15:36 bereitgestellt.
Wesentliche Folgen einer Sepsis sind Schäden an Organen, wie Nieren, Lunge oder Herz. Eine Sepsis bewirkt meist aber auch eine ganze Reihe weiterer Veränderungen. Bis zu 75 Prozent der Genesenen berichten über langanhaltende Beschwerden nach der Erkrankung. Die Folgen einer Sepsis können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein.
Die Beschwerden können rein körperlich sein, zum Beispiel:
Die Muskel- und Nervenschwäche ist nicht nur eine Folge des langen Liegens im Krankenhaus, sondern durch die Entzündungsreaktion des Körpers wird die ganze Struktur geschädigt. Das heißt, gesunde Muskel- und Nervenzellen müssen erst wiederaufgebaut werden. Das kann entsprechend lange dauern.
Häufig treten auch psychische Beschwerden auf, zum Beispiel:
Professionelle Unterstützung sollte aufgesucht werden, damit Beschwerden diagnostiziert und behandelt werden können.
Da das Abwehrsystem eines Genesenen noch länger anfällig für neue Infektionen ist, besteht ein höheres Risiko für eine erneute Sepsis. Es sind drei Maßnahmen nach einer Sepsis von besonderer Bedeutung:
Eine frühzeitige Mobilisierung durch Physio- und Ergotherapie unterstützt die Genesung. Das Wiederholen der Übungen im häuslichen Umfeld festigt diese. Stationäre und ambulante Rehabilitationsaufenthalte können ebenfalls hilfreich sein.
Betroffene können nach einer Behandlung beispielsweise therapeutische Unterstützung finden in der Ambulanz der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Berliner Charité im sog. Pics (Post-Intensive Care Syndrom) – Programm und/oder in der Post-Covid-Sprechstunde im Fatigue Zentrum der Berliner Charité.
Für Betroffenen sowie An- und Zugehörige ist es wichtig nicht den Mut zu verlieren, wenn Fortschritte sich nur langsam abzeichnen. Geduld und Zuversicht sind unerlässlich für die Genesung. Die Begleitung und Pflege durch An- und Zugehörigen kann mit besonderen Herausforderungen einhergehen. Unterstützung und Entlastung finden sie deshalb auch im Austausch mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Es gibt Selbsthilfegruppen, Institutionen und Einrichtungen, die Unterstützung anbieten. Dazu gehört beispielsweise die Betroffeneninitiative „Deutsche Sepsis Hilfe“.
Ist eine vorübergehende oder dauerhafte Pflegebedürftigkeit absehbar, bieten die Pflegestützpunkte eine individuelle, kostenlose und unabhängige Pflegeberatung an.
Erfahren Sie mehr zu medizinischen Hintergründen in dem Krankheitsbild und zum Thema Sepsis–Prävention auf dem PfiFf-Themenblatt Nr. 10.
Weiterführende Hinweise (Informationen, Flyer, Checklisten etc.): https://www.sepsiswissen.de und https://sepsis-stiftung.de.
Erstellt durch: Medizinische Hochschule Brandenburg (Leitung: Prof. Neugebauer) und AOK Pflege Akademie der AOK Nordost in Zusammenarbeit mit Charité Universitätsmedizin Berlin (Prof. Spies) und Sepsis Stiftung (Prof. Reinhart) im Rahmen des Projektes „SepisWissen“