HINWEIS ZUR UMLEITUNG

NR. 14B - GEWALT IN DER HÄUSLICHEN PFLEGE VERMEIDEN – URSACHEN FÜR GEWALT IN DER PFLEGE

Eine Pflegesituation verändert oft vieles. Sie kann jede und jeden auch an die eigenen Grenzen bringen. Konflikte sind da normal. Sowohl Pflegebedürftige als auch pflegende An- und Zugehörige können leicht in Stress- und Krisensituationen geraten. Auch Gewalt kann da ein Thema sein, in vielen Formen – körperlich oder verbal.

Die folgenden Inhalte sind aus der Veröffentlichung „Gewalt in der häuslichen Pflege vermeiden“ im Gesundheitsportal gesund.bund.de – ein Service des Bundesministeriums für Gesundheit entnommen.

„WAS SIND DIE URSACHEN FÜR GEWALT IN DER PFLEGE?

So vielfältig die Formen von Gewalt sind, so vielfältig sind auch die Ursachen. Oft spielen mehrere Faktoren zusammen.

Persönliche und zwischenmenschliche Gründe

Einige Menschen sind von sich aus leicht reizbar und angespannt. Aber auch andere persönliche Gründe können eine Rolle spielen, beispielsweise, wenn man selbst Gewalt erfahren hat, die Beziehung schon vor der Pflegebedürftigkeit belastet war und die Pflege eher aus Pflichtgefühl oder finanziellen Gründen übernommen wurde. Zudem kann übermäßiger Alkoholkonsum des Pflegenden gewalttätiges Verhalten begünstigen.

Manchmal ändert sich die Beziehung in der Pflege, etwa weil sich die Rollen ändern: Eltern, denen ihre Selbstständigkeit immer wichtig gewesen ist, sind nun auf die Hilfe ihrer (erwachsenen) Kinder angewiesen. Bei pflegebedürftigen Menschen können auch Gefühle wie Hilflosigkeit, Scham oder Verzweiflung der Grund sein, warum sie sich aggressiv verhalten.

Überforderung

Die Pflege eines Familienmitglieds wird von vielen Angehörigen als belastend wahrgenommen - sowohl körperlich als auch psychisch. Viele Pflegende haben das Gefühl, dass die gesamte Pflege allein auf den eigenen Schultern lastet. Zudem kann das Verhalten von pflegebedürftigen Menschen sehr herausfordernd sein. Wenn Pflegende die Situation und das Verhalten nicht richtig einzuschätzen können und wenig Unterstützung erfahren, kommt es leichter zu unangemessenen Reaktionen.

Unwissenheit

Nicht alle Pflegenden sind sich bewusst, dass bestimmte Handlungen unangemessen sind. Dass Maßnahmen, die pflegebedürftige Menschen am Aufstehen und Weggehen hindern, zu freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM) zählen und es wirksame Alternativen zu diesen Methoden gibt, ist vielen nicht bekannt. Auch fehlendes Wissen über Krankheitsbilder und Krankheitsverläufe können Gewalt durch Angehörige begünstigen.

Erkrankungen

Gesundheitliche Probleme bei Pflegenden können der Grund für erhöhte Aggressivität sein, beispielsweise eine Alkoholabhängigkeit oder andere psychische Erkrankungen sowie chronische Schmerzen.“[1]

[1] Quelle: gesund.bund.de, Bundesministeriums für Gesundheit, https://gesund.bund.de/gewalt-pflege (11.01.2024)

WO KANN ICH MICH BERATEN LASSEN?

Wir kennen die Herausforderungen, zu pflegen oder gepflegt zu werden. Wir kennen aber auch die vielen guten Wege, diese Herausforderungen zu bewältigen und Krisen zu überwinden. Wir unterstützen Sie individuell, kostenlos und auf Wunsch natürlich anonym!

In Berlin „Pflege in Not“ – Beratung bei Konflikt und Gewalt in der Pflege

Telefon: 030 – 69 59 89 89

In Brandenburg „Pflege in Not Brandenburg“ - Beratung und Unterstützung in schwierigen Pflegesituationen

Telefon: 0800 – 265 55 66

Darüber hinaus stehen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die Pflegestützpunkte zur Verfügung.

Erfahren Sie mehr zum Thema auf den PfiFf-Themenblättern Nr. 14, 14a und 14c.

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