HINWEIS ZUR UMLEITUNG

NR. 8 - DIALYSE

WAS IST DIALYSE UND WIE FUNKTIONIERT SIE?

Dialyse ist eine Behandlung, die das Blut von nierenkranken Menschen reinigt und sie am Leben erhält, wenn ihre Nieren versagen. Dies geschieht mit Hilfe einer Maschine, die das Blut filtert. Über winzig kleine Poren können die Abbauprodukte, die der Stoffwechsel unseres Organismus hinterlässt und das Wasser, das wir durch Essen und Trinken zu uns nehmen, aus dem Körper entfernt werden.

Jede Dialyse bedeutet eine Umstellung des Tagesablaufs und der bisherigen Lebensgewohnheiten. Eine Transplantation als Nierenersatztherapie ist auch aus medizinischen Gründen nicht für jeden nierenkranken Menschen möglich. Deshalb ist die Dialyse für viele die einzige lebenserhaltende Therapie, die nach einer Eingewöhnungsphase im Allgemeinen gut toleriert wird und das Leben weiter lebenswert macht.

WELCHE DIALYSEVERFAHREN GIBT ES?

Um die Lebensqualität aufrecht zu erhalten, stehen zwei Dialyseverfahren zur Auswahl: Die Hämodialyse (umgangssprachlich: Blutwäsche oder Dialyse) und die Peritonealdialyse (umgangssprachlich: Bauchfelldialyse). Je nach individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen wird in Absprache mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt eines der beiden Verfahren ausgewählt.

Der Hauptunterschied zwischen beiden Dialyseverfahren besteht darin, dass die Hämodialyse durch Fachkräfte in einem Dialysezentrum einer Praxis oder eines Krankenhauses erfolgt (meist drei Mal wöchentlich jeweils 4 – 5 Stunden). Die Peritonealdialyse (PD) hingegen ist in der eigenen Häuslichkeit möglich und kann von Betroffenen selbständig oder mit Unterstützung durch Angehörige durchgeführt werden. Hierbei können sie auf Wunsch auch von Fachpersonal betreut werden. Zudem ist bei Komplikationen ein Dialyseteam rund um die Uhr erreichbar. Peritonealdialyse kann bei Besonderheiten, z. B. bei nierenkranken Menschen mit gleichzeitiger Herzinsuffizienz, auch in der Praxis durchgeführt werden als sogenannte Intermittierende Peritonealdialyse (IPD).
Bei der Peritonealdialyse gibt es zwei Arten für die man sich entscheiden kann. Diese heißen CAPD und APD.

CAPD – PER HAND

CAPD (continous ambulantory peritoneal dialysis) bedeutet, dass der Prozess der Dialyse selbständig manuell ausgeführt wird. Diese Form der Blutreinigung, auch Wechsel genannt, wird meist vier Mal täglich durchgeführt. Jeder Wechsel dauert ca. 20 – 30 Minuten.

APD – PER MASCHINE

Bei der APD (ambulantory peritoneal dialysis) erfolgt die Blutreinigung nicht per Hand, sondern mit Hilfe einer Maschine. Diese Anwendung kann über Nacht erfolgen, während des Schlafens.

HILFREICHE INFORMATIONEN VERDEUTLICHEN DIE VORTEILE DER PERITONEALDIALYSE:

  • Bei beiden Arten der Peritonealdialyse (CAPD und APD) ist die Selbständigkeit und die Flexibilität des nierenkranken Menschen gegeben und er wird in seinen Aktivitäten weniger eingeschränkt.
  • Das Entfallen der Fahrten zum Dialysezentrum und des Aufenthaltes vor Ort ist ein zeitlicher Gewinn für die selbstbestimmte Lebensführung und trägt zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität bei. Dadurch werden die Berufstätigkeit und eine Teilhabe am sozialen Leben besser möglich.
  • Die Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit ist geringer, da die Entgiftung und der Flüssigkeitsentzug am Tag oder in der Nacht stattfindet und nicht, wie bei der Hämodialyse, über 4 – 5 Stunden an drei Tagen in der Woche. Die Betroffenen fühlen sich nach der Peritonealdialyse nicht abgeschlagen oder müde.
  • Die Peritonealdialyse ist ein Herz- und Kreislauf schonendes und sanftes Verfahren, welches weniger stark den Blutkreislauf beeinflusst. Der Gesundheitszustand bleibt in der Regel länger stabil, so dass Menschen, die sich für eine Peritonealdialyse entscheiden, häufig bessere medizinische Voraussetzungen für eine eventuell notwendig werdende Nierentransplantation haben.
  • Bei der Peritoneladialyse sind die Betroffenen aktiv in die Behandlung eingebunden und haben ein Mitspracherecht. Sie können gemeinsam mit den an der Pflege beteiligten Angehörigen wesentlich zu ihrem Behandlungserfolg beitragen.

Erfahren Sie mehr zum Thema auf PfiFf-Themenblatt Nr. 8a.

Fachliche Beratung: Anja Johnson und Dr. med. Helen Hepburn, Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Peritonealdialyseambulanz

Diese Information ersetzt nicht die Beratung durch Ihre/n Ärztin/Arzt.

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