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NR. 18B - AUTISMUS – BEHANDLUNG UND UNTERSTÜTZUNG

Die folgenden Inhalte sind aus der Veröffentlichung „Autismus“ im Gesundheitsportal gesund.bund.de[1] – ein Service des Bundesministeriums für Gesundheit entnommen. Dort stehen die Inhalte auch in anderen Sprachen zur Verfügung.

[1] [1]Quelle: gesund.bund.de, Bundesministeriums für Gesundheit, https://gesund.bund.de/autismus (12.11.2024)

WIE BEHANDELT MAN AUTISMUS?

Bei Autismus-Spektrum-Störungen handelt es sich um Entwicklungsstörungen, die die gesamte Lebensführung beeinflussen. Dies kann für Menschen mit Autismus und ihre Familien häufig sehr belastend sein.

Allgemein soll eine Behandlung:

  • die Lebensqualität verbessern
  • die gesellschaftliche Teilhabe fördern
  • die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Menschen mit Autismus fördern

In welchem Maß dies gelingt, hängt wesentlich von der individuellen Ausprägung des Autismus, vom Zeitpunkt des Therapiebeginns und dem Umfang der Unterstützung ab.

Bei Kindern wird nach der Diagnose ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dieser kann folgende Elemente enthalten:

  • Verhaltenstherapie, einschließlich sozialem Kompetenztraining
  • Logopädie
  • Ergotherapie
  • Information und Beratung (Psychoedukation)

Für Kinder bis zum Schuleintritt wird eine verhaltenstherapeutische Frühförderung angeboten, die spezifisch auf Autismus ausgerichtet ist. Die Eltern werden in die Behandlung einbezogen und erhalten ebenfalls Unterstützung. Auch Erwachsene mit Autismus können eine Psychotherapie in Anspruch nehmen.

Eine Behandlung kann die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verbessern und die Ausprägung mildern. Sie kann auch helfen, besser mit Autismus umzugehen und die Stärken des Kindes zu fördern. Bei Jugendlichen und Erwachsenen geht es eher darum, den Autismus als Teil der eigenen Identität zu akzeptieren und das Alltagsleben daran anzupassen. Auch die Behandlung von Begleiterkrankungen kann eine wichtige Rolle spielen.

WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT AUTISMUS AUF DEN ALLTAG?

Autismus kann sich sehr unterschiedlich auf das eigene Leben und das der Familie auswirken. Menschen mit Autismus fällt es schwerer, Kontakte zu knüpfen, und sie werden oft missverstanden. Sie haben häufiger Schwierigkeiten, einen Beruf auszuüben oder Beziehungen einzugehen. Manche Menschen mit Autismus sind so stark eingeschränkt, dass sie viel Hilfe im Alltag benötigen. Andere führen dagegen ein selbstständiges Leben, haben einen Beruf, gründen eine Familie und kommen gut zurecht. Wie stark sich der Autismus auswirkt, hängt ab von der individuellen Ausprägung, von bestehenden geistigen Beeinträchtigungen, aber auch von den konkreten Lebensumständen und dem persönlichen Umfeld.

Folgende Unterstützungsleistungen gibt es:

  • Nachteilsausgleich
  • Kita- und Schulbegleitung
  • sozialpädagogische Familienhilfe
  • familienunterstützender Dienst
  • Hilfsmittel
  • Leistungen zur begleitenden Hilfe im Arbeitsleben
  • besondere Wohnprojekte (zum Beispiel betreute Wohngemeinschaften)
  • Pflegeleistungen

Die meisten Behandlungs- und Unterstützungsleistungen werden von der Eingliederungshilfe und nicht von den Krankenkassen bezahlt. Die Eingliederungshilfe wird beim Jugend- oder Sozialamt beantragt.

WO FINDE ICH UNTERSTÜTZUNG BEI AUTISMUS?

Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen bieten Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen und ihren Angehörigen die Möglichkeit, sich zu informieren und beraten zu lassen sowie persönliche Erfahrungen auszutauschen.

Erfahren Sie mehr zum Thema auf den PfiFf-Themenblättern Nr. 18 und 18a.

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