HINWEIS ZUR UMLEITUNG

NR. 1 - CHRONISCH VENÖSE INSUFFIZIENZ (CVI) – URSACHE UND THERAPIE

WAS BEDEUTET EINE „CHRONISCH VENÖSE INSUFFIZIENZ“?

Hierbei handelt es sich um eine Störung des venösen Blutstromes in den Venen von den unteren Körperregionen in Richtung Herz.

Damit das Blut aus den Beinen gegen die Schwerkraft Richtung Herz fließen kann, werden die Venenklappen benötigt. Sie sorgen dafür, dass das Blut nicht zurück in den unteren Beinbereich fällt.

Bei der chronisch venösen Insuffizienz schließen sich die Venenklappen auch bei Muskelanspannung nicht mehr richtig. Dadurch versackt und staut sich das Blut im unteren Beinbereich. Es kommt zu Ablagerungen von Flüssigkeiten und Abfallprodukten im umliegenden Bindegewebe (geschwollene Beine, hartes Gewebe, Braunfärbung, Juckreiz usw.).

Durch den dadurch entstehenden Druck im Bein kommt es zur Schwellung. Im weiteren Krankheitsverlauf werden das Bindegewebe und die Haut zerstört.

WAS BEDEUTET EIN „VENÖS BEDINGTES OFFENES BEIN“?

Das venös bedingte offene Bein (Ulcus cruris venosum) ist die schwerste Ausprägung der chronisch venösen Insuffizienz. Diese Wunden neigen dazu schlecht zu heilen (chronische Wunde), sind sehr schmerzhaft und können über Jahre bestehen.

Bitte gehen Sie deshalb zu Ihrer/m behandelnden Ärztin/Arzt (Hausärztin/Hausarzt), wenn Sie folgende Zeichen (Symptome) feststellen.

WAS SIND DIE TYPISCHEN ZEICHEN EINER CHRONISCH VENÖSEN INSUFFIZIENZ?

  • Krampfadern
  • Bräunliche/bläuliche Verfärbungen der Haut an den Unterschenkeln, besonders im Innenknöchelbereich. Viele kleine blaue Äderchen sind zu sehen.
  • Geschwollene Beine, Wassereinlagerungen in den Unterschenkeln (Ödeme)
  • Trockene, juckende, schuppige gespannte Haut
  • Schwere müde Beine

WIE WIRD DIE CHRONISCH VENÖSE INSUFFIZIENZ BEHANDELT?

Ihr/e behandelnde/r Ärztin/Arzt wird die Durchblutungssituation Ihrer unteren Extremitäten untersuchen und wenn notwendig operative Maßnahmen wie z. B. die Entfernung oder das Veröden von Krampfadern einleiten.

Die wichtigste nicht-operativen Behandlungsmethode ist die Kompression Ihrer Beine (Kompressionsstrümpfe oder mehrlagige Kompressionsverbände, z. B. nach SIGG oder Pütter) kombiniert mit der Gehbewegung.

WARUM SIND DIE KOMPRESSION UND DIE BEWEGUNG SO WICHTIG?

Durch die Kompression können sich die Venenklappen wieder schließen. Das Blut fließt wieder in die richtige (physiologische) Richtung. Die Gehbewegung regt die sogenannte Venenpumpe an. Der Blutrückfluss aus den unteren Extremitäten zum Herzen hin wird gefördert.

Dadurch erfolgt eine Reduzierung bzw. Beseitigung der Wassereinlagerungen in den Beinen. Das umliegende Bindegewebe wird entlastet und der Abtransport von Abfallprodukten wird unterstützt.

Sobald keine Kompression mehr stattfindet, versackt das Blut wieder in den unteren Extremitäten.

Bitte tragen Sie deshalb immer konsequent die verordneten Kompressionsstrümpfe oder den Kompressionsverband.

Wichtig ist, dass Sie die Kompressionsstrümpfe bzw. den Kompressionsverband immer mit entstauten Beinen anziehen/anlegen. Falls Sie vorher aufgestanden sind, lagern Sie deshalb für ca. 20 Minuten Ihre Beine hoch, bevor die Kompression erfolgt.

Erfahren Sie mehr zu dem Thema auf PfiFf-Themenblatt Nr. 1a und Nr. 1b.

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