Auch der Onlinekurs Pflegen zu Hause bietet Unterstützung für die Pflege und Betreuung. Haben
Sie Interesse am Onlinekurs, aber noch keine persönliche Zugangs-TAN erhalten, oder wünschen Sie ein Buch, schreiben Sie uns gerne eine Nachricht über das Kontaktformular.
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die
Gesundheitskasse am 16.10.2024 11:23 bereitgestellt.
Soor ist eine Krankheit mit einer Infektion durch Pilze, welche die Schleimhäute der Mundhöhle befallen. Eine Parotitis ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse.
URSACHEN
Geringe oder keine Nahrungsaufnahme bzw. Kautätigkeit führen zu einem geringeren Speichelfluss, was die Mundschleimhaut anfälliger macht für Pilzbefall.
RISIKOFAKTOREN
Schluckstörungen (z. B. nach Schlaganfall)
Künstliches Koma
ERKENNUNGSZEICHEN
trockener Mund mit Borkenbildung
Mundgeruch
Schmerzen in der Wange und im Innenohr
ggf. Fieber
VORBEUGENDE MASSNAHMEN
Anregung des Speichelflusses durch „Saures“, z. B. Tee, Zitronen- oder Limettensaft
ggf. Benutzen von „Speichelersatz“ (fertige Lösung aus der Apotheke)
regelmäßige Zahnpflege und Mundspülungen
bei einer Zahnprothese diese herausnehmen, säubern, den Mund ausspülen lassen und wiedereinsetzten
Lippenpflege
Dekubitusprophylaxe
DEKUBITUS PROPHYLAXE
Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür. Es entsteht dort, wo Knochen unmittelbar unter der Haut liegen. Im Volksmund wird oft vom „Wundliegen“ gesprochen.
URSACHEN
Aufgrund des anhaltenden Drucks auf das Gewebe wird dieses nicht mehr durchblutet, und es entsteht ein Hautdefekt. Ein regelmäßiger Lagerungswechsel (ca. alle 2 - 4 Stunden) führt zur Druckentlastung und kann das Entstehen eines Druckgeschwürs verhindern.
RISIKOFAKTOREN
Bewegungsarmut/Immobilität aufgrund von Lähmungen, Schmerzen oder Schwäche
Bettlägerigkeit
Inkontinenz
Über- und Untergewicht
Sensibilitätsstörungen
Durchblutungsstörungen
Stoffwechselerkrankungen
GEFÄHRDETE STELLEN
Steiß
Oberschenkelknochen
Hüftknochen
Ferse
Knöchel
Ellbogen
Hinterkopf
Schulter
Schulterblätter
Ohren
ERKENNUNGSZEICHEN
gerötete Haut
Blasenbildung
Hautdefekt
VORBEUGENDE MASSNAHMEN
Bewegen (Mobilisation)
Druckentlastung (alle 2 - 4 Stunden), Umlagern, Weichlagern, Hohllagern mit Hilfe von Lagerungsmaterialien
Vermeidung von Falten im Laken, Speiseresten und Gegenständen im Bett
PNEUMONIE PROPHYLAXE
Die Pneumonie ist eine Lungenentzündung. Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Pilze) haben das Lungengewebe befallen und zu einer Entzündung geführt, die die Lungenfunktion einschränkt.
RISIKOFAKTOREN
Vorerkrankungen der Lunge
Bewegungsarmut
Bettlägerigkeit
Schmerzen
Schwäche
oberflächliche Atmung
mangelndes Abhusten
Rauchen
ERKENNUNGSZEICHEN
deutliche Verschlechterung des Allgemeinbefindens (schlapp, müde, matt)
flache, beschleunigte Atmung
beschleunigter Puls
häufig Anstieg der Körpertemperatur/ggf. Fieber
Schmerzen (an Kopf, Brust oder Rücken)
Husten (anfangs trocken, später schleimig)
VORBEUGENDE MASSNAHMEN
Bewegen (Mobilisation)
Lagerungswechsel
Oberkörper hochlagern
zu tiefem Durchatmen anregen, z. B. durch Lachen und Singen
zum Abhusten anregen, z. B. durch Einreibungen von Brust und Rücken
für frische (befeuchtete) Luft sorgen: mehrmals täglich das Fenster weit öffnen
auf ausreichende Trinkmenge (nach ärztlichem Rat) achten
KONTRAKTUR PROPHYLAXE
Eine Kontraktur ist eine Gelenkversteifung.
URSACHEN
Aufgrund anhaltender Bewegungsarmut kommt es zu einer Schrumpfung von Muskeln und Sehnen, die die Beweglichkeit des Gelenkes einschränken. Es können alle Gelenke betroffen sein. Eine besondere Komplikation ist der Spitzfuß, eine Fehlstellung des Fußes.
RISIKOFAKTOREN
Bewegungsarmut/Immobilität aufgrund von Lähmungen, Schmerzen, Gipsverbänden
Bettlägerigkeit
ERKENNUNGSZEICHEN
Schmerzen beim Bewegen der Gelenke
Schonhaltungen/Fehlhaltungen
VORBEUGENDE MASSNAHMEN
Mobilisation
Bewegung (aktiv und passiv), Hinzuziehen von Krankengymnastik
Lagerung (mittlere Position: ohne Streckung und Beugung)
Wichtig: Die Gelenke sind bei einem spürbaren Widerstand oder bei starken Schmerzäußerungen nicht zu bewegen.
THROMBOSE PROPHYLAXE
Bei der Thrombose bildet sich ein Blutpfropf in den Gefäßen und verhindert so eine weitere Durchblutung; meist an Ober- und Unterschenkel.
RISIKOFAKTOREN
Vorerkrankungen, z. B. Herz- und Kreislauferkrankungen, Krampfadern, Lähmungen
gesteigerte Blutgerinnung (nach Operationen, im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Entbindung, bei Krebserkrankungen, bei Einnahme der Pille)
Immobilität
Bettlägerigkeit
Rauchen
ERKENNUNGSZEICHEN BEINVENENTHROMBOSE
Gefühl von Schwere
Schmerzen
Schwellung und Rötung oder Gefühl der Kälte in dem betroffenen Bein
VORBEUGENDE MASSNAHMEN
Mobilisation
Bewegungsübungen im Bett
leichtes Hochlagern der Beine
ggf. Stützverband anlegen/Gummistrümpfe anziehen (vor dem Aufstehen!)
STURZ PROPHYLAXE
In der häuslichen Umgebung ereignen sich die meisten Unfälle und Stürze, die schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen können. Häufig ziehen sich Menschen, die einen Sturz erlebt haben, massive körperliche Verletzungen (Oberschenkelhalsbruch) zu. Darüber hinaus führen sie zu Verunsicherung und Ängsten und dadurch nicht selten zu sozialem Rückzug.
Daher ist es ratsam, Stolperfallen, wie Teppiche, Türschwellen, Kabel etc., zu beseitigen! Auch eine ausreichende Beleuchtung und haltgebendes Schuhwerk helfen, Stürze zu vermeiden.