PFLEGEN ZU HAUSE
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 17.10.2024 0:57 bereitgestellt.
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 17.10.2024 0:57 bereitgestellt.
Die tägliche Körperpflege ist für jeden Menschen eine ganz individuelle, wiederkehrende Tätigkeit. Sie dient der Hygiene, dem Wohlbefinden und bietet die Chance, den eigenen Körper auf Veränderungen hin zu beobachten.
Zudem ist sie ein intimer Vorgang, der Ausdruck von Selbständigkeit und Autonomie ist. Wenn die Körperpflege nicht mehr selbständig durchgeführt werden kann, bedeutet dies Einschränkungen in der Selbstständigkeit (Autonomie). Viele Menschen reagieren hierauf mit Trauer, Depression oder auch Aggression.
Bei der Unterstützung einer pflegebedürftigen Person steht die aktivierende Pflege im Vordergrund. Die pflegebedürftige Person wird angeregt, alles, was sie selbst tun kann, auch selbst durchzuführen. Hierbei sind individuelle Wünsche und Angewohnheiten (z. B. Wassertemperatur, Seife) zu berücksichtigen. Es ist sinnvoll, für die Körperpflege einen Zeitpunkt zu wählen, an dem die pflegebedürftige Person wach, im besten Fall schmerzfrei und bei Kräften ist, um aktiv mitzumachen. Dies kann unter Umständen erst der spätere Vormittag oder der Nachmittag sein. Zudem sind Intimität und Schamgefühl zu beachten.
Solange es möglich ist, ist es förderlich, die pflegebedürftige Person aus dem Bett ans Waschbecken zu mobilisieren: selbständig, mit Gehstock, mit Rollator, mit Toilettenstuhl oder im Rollstuhl. Erst wenn die pflegebedürftige Person nicht mehr mobilisiert werden kann, findet die Körperpflege im Bett statt.
Vor der Körperpflege ist das Fenster zu schließen, damit sich die pflegebedürftige Person nicht erkälten kann. Frische Wäsche und alle Pflegemittel sind bereitzustellen. Gegebenenfalls kann An- und Ausziehhilfe gegeben werden. Hierbei sind nur die Körperstellen freizumachen, die gerade gewaschen werden. Mit einem großen Badehandtuch kann die Person abgedeckt und so warmgehalten werden.
In der Regel beginnt die Körperpflege mit dem Waschen von Gesicht und Oberkörper. Eine Ausnahme ist die Intimpflege und/oder der notwendige Wechsel von Inkontinenzmaterial (IKM). Hierbei beginnt die Körperpflege mit der Intimpflege bereits im Bett.
Bei der Intimpflege bei einer Frau ist es wichtig zu beachten, dass beim Waschen die Wischrichtung von vorne nach hinten, von der Scheide zum Anus erfolgt, um eine Keimbesiedlung zu vermeiden.
Bei der Intimpflege bei einem Mann ist das Glied täglich zu reinigen, indem die Vorhaut zurückgezogen und die Eichel gewaschen wird.
Im Anschluss wird die Körperpflege im Bett oder am Waschbecken fortgesetzt.
Während die pflegebedürftige Person am Waschbecken ist, kann z. B. das Bett frisch gemacht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die pflegebedürftige Person nicht stürzen kann.
Nach der Körperpflege sind die Waschlappen und Handtücher zum Trocknen aufzuhängen und regelmäßig zu wechseln. Dann kann das Fenster geöffnet werden, um zu lüften. Dabei ist die pflegebedürftige Person vor der kalten Luft zu schützen.
Hinweis: Manchmal sind Hilfsmittel notwendig, um die Pflege zu gewährleisten. Eventuell müssen diese von der Hausärztin/dem Hausarzt verordnet und bei der Krankenkasse bzw. Pflegekasse zur Bewilligung eingereicht werden. Hierzu beraten die Pflegestützpunkte.