UMLEITUNG

KRANKEN­BEOB­ACHTUNG

Ein wichtiger Teil der Pflege ist die Krankenbeobachtung. Hier gilt es mit allen Sinnen wahrzunehmen, was ist bzw. was sich verändert hat. Nur so kann vorbeugend und unterstützend gehandelt werden!

Bei Auffälligkeiten oder Veränderungen ist die Ärztin/der Arzt zu benachrichtigen.

MIT DEN HÄNDEN TASTEN

Mit den Händen kann erfühlt und überprüft werden, ob die Haut einer Person kalt, warm, feucht/schweißig, trocken ist.

MIT DEM OHR HÖREN

Mit dem Ohr können Atemgeräusche, Schmerzäußerungen (Stöhnen), Stimme, Sprache, Magen- und Darmgeräusche sowie Geräusche von medizintechnischen Apparaturen wahrgenommen werden.

MIT DEN AUGEN BEOBACHTEN

Mit den Augen können viele verschiedene Dinge beobachtet werden.

Hautfarbe

Rot bei Aufregung, Fieber, Bluthochdruck, Verbrennungen, Ausschlägen, beginnendem Dekubitus („Druckgeschwür durch Liegen“), Allergie, z. B. auf Waschmittel, neues Medikament, Farbstoffe in der Kleidung
Blass bei Schreck und Angst, Anämie (Blutarmut), niedrigem Blutdruck, Durchblutungsstörungen, Kreislaufstörungen/Ohnmacht, Schock
Gelb
bei Erkrankungen der Galle und Leber (zuerst in den Augen sichtbar, dann auf der gesamten Haut)
Blau
bei Herz- oder Lungenerkrankungen (weist auf fehlenden Sauerstoff im Blut hin),
Hämatome (blaue Flecken)
Grau
/fahl bei Krebserkrankungen und starkem Rauchen

Hautzustand

trocken, rissig, fettig, feucht/schweißig

Hautspannung

Zu viel Wasser im Gewebe (Ödem): es bleibt eine Delle, wenn mit dem Finger z. B. am Fußgelenk die Haut eindrückt wird

Zu wenig Wasser im Gewebe (Exsikkose): es bleibt eine Hautfalte stehen, wenn z. B. am Handrücken die Haut angehoben wird

Hautoberfläche

glatt, mit Pickeln, Pusteln, Blasen, Kratzspuren

Hauttemperatur

kalt, warm, heiß

Haare

Haarausfall (verursacht ggf. durch Hormonstörungen, Stress, Krankheiten, Medikamente, Strahlen)

Ernährung- und Trinkverhalten und Körpergewicht

Veränderungen des Körpergewichts (rapider Gewichtsverlust), Appetitlosigkeit, ausreichende Trinkmenge

Ausscheidungen

Urin: Farbe (hellgelb, dunkelgelb, bierbraun, trüb, flockig); Häufigkeit, Menge, Beimengungen

Stuhl: Farbe (braun, schwarz, entfärbt, mit Blutauflage, Schleim), Häufigkeit, Menge, Beimengungen

Verhalten

Gestik, Mimik, Stimmung, Haltung, Gang, Lage, Beweglichkeit, Bewusstseinslage, Tag-Nacht-Rhythmus

MIT DER NASE RIECHEN

Die Nase nimmt Gerüche wahr von z. B. Ausscheidungen, Mund- und Körpergeruch. Eine Keimbesiedlung verursacht, dass sich der spezifische Geruch verändert und strenger und süßlicher wird.

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