PFLEGEN ZU HAUSE
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 16.10.2024 11:36 bereitgestellt.
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 16.10.2024 11:36 bereitgestellt.
Mit einer neuen Pflege-Video-Reihe bietet die Pflege Akademie der AOK Nordost Parkinson-Erkrankten und deren Angehörigen leicht verständliche und fachlich geprüfte Unterstützung für den Alltag. Denn wer an Parkinson erkrankt ist, braucht häufig die Hilfe der Angehörigen. Durch die Erkrankung sind Bewegungen eingeschränkt, das Sprechen und auch Mimik und Gestik fallen schwer. Umso wichtiger ist es, dass die Angehörigen darüber informiert sind, wie sie unterstützen können.
Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems, die sich besonders auf die Beweglichkeit und die Bewegungskoordination auswirkt. Diese Nervenkrankheit kann im Körper Zittern, Muskelsteifheit und Bewegungsblockaden hervorrufen.
Die Eigenbewegung des Parkinsonerkrankten ist bei Ortsveränderungen wie dem Setzen, Aufstehen oder Hinlegen bestmöglich einzubeziehen, zu unterstützen und zu fördern.
Beim Freezing kommt es mitten im Bewegungsfluss des Parkinsonerkrankten zu einer plötzlichen Bewegungsblockade. Der ganze Körper der betroffenen Person kommt zum Stillstand. Dieser Zustand wird besonders durch Engstellen, wie zum Beispiel Türrahmen sowie durch Ablenkungen oder Stress, verstärkt.
Die Parkinsonmedikamente müssen für eine bestmögliche Wirkung nach einem ärztlich vorgegebenen Zeitschema eingenommen werden. Der Einnahmezeitpunkt sollte entweder 30 Minuten vor einer Mahlzeit oder 60 Minuten danach liegen. Die konkrete Medikamenteneinnahme darf nicht mit eiweißreichen Lebensmitteln erfolgen (z. B. Milchprodukte).
Die Beschwerden der Parkinsonerkrankung können durch die Parkinsonmedikamente während des Wirkzeitraums deutlich reduziert oder sogar ausgeschaltet werden. Sobald die Medikamentenwirkung nachlässt, zeigen sich die Beschwerden wieder. Dies erklärt die typischen Tagesschwankungen im Befinden einer an Parkinson erkrankten Person.
Die zwischenmenschliche Kommunikation verändert sich im Verlauf der Parkinsonerkrankung deutlich. Beim Erkrankten wird das Sprechen leiser, der Gesichtsausdruck erstarrt und die Wahrnehmung von Sprache verändert sich. Um das Verstehen im Miteinander zu fördern, gilt es bei Irritationen gezielt nachzufragen, bevor es zu einer Situationsbewertung kommt.
Die Bewegungsveränderungen durch die Parkinsonerkrankung wirken sich auch auf das Essen und Schlucken aus. Durch unterstützende Körper- und Kopfhaltung und der passenden Konsistenz der Nahrung kann lange die Selbstständigkeit der erkrankten Personen erhalten werden.
Die Parkinsonerkrankung betrifft nicht nur den Bewegungsapparat, sondern auch das Nervensystem. Daher können auch seelische und geistige Beeinträchtigungen wie beispielsweise optische Trugwahrnehmungen auftreten.
Bei der Parkinsonerkrankung kommt es zu einem Mangel des Botenstoffes Dopamin, welcher auch als Glückshormon bekannt ist. Dieser Mangel kann zu Stimmungstiefs oder auch zu Ängsten bei den Erkrankten führen. Um einen sozialen Rückzug zu verhindern, sind verständnisvolle Bewegungsangebote oder auch Aktivitäten, die Freude auslösen, hilfreich.
Im Verlauf der Parkinsonerkrankung kann es zu Veränderungen in der Hirnleistung des Denkens kommen, zur akuten Verwirrtheit (Delir) oder auch zu einer Demenz. Schnell wechselnde Situationen und spontane Veränderungen im Alltag lösen starken Stress aus, da die geistige Flexibilität und Spontanität abnimmt.
Impulskontrollstörungen sind eine mögliche Komplikation der Parkinsonmedikamente. Sie zeigen sich in einem oft schambehafteten, impulsiven Handeln ohne die Möglichkeit zur Selbstkontrolle (z. B. durch Kauf- oder Spielsucht, durch Essattacken oder durch stark gesteigerten Sexualtrieb).
Schlafstörungen sind bei der Parkinsonerkrankung sehr häufig. Sie haben verschiedene Ursachen, die es im Einzelfall zu klären gilt.
Die Parkinsonerkrankung wirkt sich auch auf den gemeinsamen Alltag in der Familie aus. Viele Abläufe verlangsamen sich und die Planbarkeit von Aktivitäten nimmt ab. Wechselnde Gemütslagen und Stressintoleranz sind weitere Herausforderungen für das Zusammenleben.