PFLEGEN ZU HAUSE
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 03.03.2025 19:02 bereitgestellt.
Diese Informationen wurden Ihnen von dem Projekt PfiFf – Pflege in Familien fördern der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse am 03.03.2025 19:02 bereitgestellt.
Die Pflege eines Angehörigen dauert im Durchschnitt zehn Jahre. In dieser Zeit erleben die Beteiligten viele Höhen und Tiefen. Um die schwierigen und anstrengenden Situationen, aber auch den Alltag in Normalität gestalten zu können, sollte das eigene Wohlbefinden nicht außer Acht gelassen werden. Dabei geht es vor allem um Lebensqualität, die man sich mit gesundheitsfördernden Maßnahmen sowohl erhalten als auch fördern kann.
Ständige Anspannungen, Zeitdruck, und Ärger können durch regelmäßige körperliche Bewegung ausgeglichen werden. Bewegung im Freien macht den meisten Menschen viel Spaß und regt durch die frische Luft den Organismus besonders an. Die Atmung vertieft sich, die räumliche Weite wirkt beruhigend. Ausdauersportarten, wie z. B. Schwimmen, Fahrrad fahren, Nordic Walking oder Entspannungsmethoden - wie Yoga, Thai Chi oder Qi Gong -, können auch gut im Freien ausgeübt werden.
Suchen Sie sich eine Bewegungsart, die Ihnen Spaß macht und probieren Sie ruhig verschiedene Möglichkeiten aus:
Je nachdem, wie Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, können Walking-Gruppe oder Fitnessstudio, Senioren-Gymnastik oder Kampfsportart, Volkstanz oder Jogging, Möglichkeiten sein, sich fit zu halten. Wichtig ist, dass es Ihnen Spaß macht und Sie es auch längerfristig regelmäßig durchführen können.
Auch in den Alltag kann man Bewegung einbauen:
Zum Thema Bewegung sei auf folgende Dinge hingewiesen:
Angebot der AOK Nordost – Bewegung in der Gruppe „Sicher- und Aktivsein im Alter – Sturzprävention“
Das evaluierte Angebot wird seit 2010 an über 350 Standorten in BLN, BRB, MV umgesetzt. Dafür wurden über 550 Ehrenamtliche zum Trainingsgruppenleiter*in qualifiziert.
Besuchen Sie uns gern auf unserer Internetseite, wo auch die oben genannten Videos zu finden sind - AOK in der Kommune – Sturzprävention | AOK – Die Gesundheitskasse.
Sie haben noch offene Fragen? Wir beraten Sie gern!
AOK-Service-Telefon: 08002650800
Pflegesituationen können anstrengend sein, so dass man an seine Grenzen stößt. Gesundheitliche Beschwerden, wie z. B. anhaltende Verspannungen, Magenbeschwerden und Erschöpfung, sind eventuell Reaktionen auf eine lang anhaltende, starke nervliche Belastung. Diese Anzeichen sollte man ernst nehmen.
Neben ausreichender Bewegung und ausgewogener Ernährung können Entspannungsübungen Erleichterung im Alltag verschaffen, z. B. die Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training o. ä. Auch ein Gespräch mit dem Hausarzt kann dabei eine Hilfe sein. Er kann Ihnen Hinweise geben, was für Sie sinnvoll ist. Es gibt vielfältige Angebote. Bei gemeinsamen Reisen kann man z. B. Situationen der Entspannung bewusst erleben. Lassen Sie sich auch dazu in Ihrem Pflegestützpunkt beraten.
Wenn Sie für sich oder die diätetische Versorgung ihres pflegebedürftigen Angehörigen Hilfe und Anregungen benötigen, können Sie sich über das AOK Gesundheitstelefon 0800 2653333 (kostenfrei) an die Ernährungsexperten für einen Beratungstermin wenden.
Die Pflege eines Angehörigen nimmt im Durchschnitt rund 10 Jahre in Anspruch. Darauf sollte man sich bei Übernahme der Pflegetätigkeit einstellen.
Es ist von Anfang an wichtig, die Pflege auf möglichst viele Schultern (Familie, Freunde, Nachbarn ...) zu verteilen. Gemeinsam ist man stärker, kann sich gegenseitig unterstützen und besser für Wohlbefinden und Normalität im Alltag sorgen. Es kann sonst passieren, dass Pflegende immer mehr den Pflegebedürftigen im Blick haben und die eigenen Wünsche, Gefühle und Ansichten in den Hintergrund treten.
Es gibt Situationen, wo der Gepflegte die ganze Aufmerksamkeit benötigt. Pflegende Angehörige fühlen sich dafür voll verantwortlich. Aber wer übernimmt die Verantwortung für Sie als Pflegende? Wenn dies nicht andere übernehmen, tragen Sie die Verantwortung, auf sich selbst zu achten. Daher möchten wir Ihnen für den Alltag einige Vorschläge unterbreiten.
Zeitweise gibt es in der Pflege wiederkehrende Stresssituationen, wie situativ bestimmte Streitthemen, unterschiedliche Ansichten und Befindlichkeiten, erhöhte gegenseitige Erwartungen aneinander, Gereiztheit aufgrund von zu wenig Zeit für zu viele Aufgaben etc. In seltenen Fällen treten auch über Jahre schwelende Konflikte an die Oberfläche. Das kann zwischen Gepflegten und Pflegepersonen vorkommen, aber auch innerhalb der Familie oder mit dem Umfeld.
Auch der Umgang mit demenziell erkrankten Angehörigen kann hohe Anforderungen an die eigene Geduld, Akzeptanz und Belastbarkeit stellen. Wichtig ist es dabei, immer wieder miteinander zu sprechen, auch wenn das eine große Herausforderung darstellt. Bevor Situationen eskalieren, kann man sich bei Pflegestützpunkten, Pflege in Not oder auch anderen Einrichtungen sowie Internetberatungsangeboten für Pflegende Hilfe holen.
Für den Alltag kann man körperliche und gedankliche Entspannungstechniken erlernen, aber auch pflegespezifischere Hilfestellungen, wie z. B. den konfliktarmen Umgang mit Demenzerkrankung. Das Erlernen von alternativen Umgangsmöglichkeiten in Konfliktsituationen hilft Stress abzubauen und erleichtert die Pflege wesentlich.
Planen Sie - wie bei einer Berufstätigkeit - feste Urlaubszeiten ein, um Abstand vom Pflegealltag zu gewinnen. Sie haben dann genügend Zeit, sich um Möglichkeiten der Verhinderungspflege oder einen Kurzzeitpflegeplatz zu kümmern. Der Pflegestützpunkt kann Ihnen regionale Ansprechpartner und Angebote benennen.